Entwicklungsorientierte Bildung im Wandel der Zeit: Eine kritische Betrachtung
Wie lernen Kinder heute – und wie sollten sie lernen? In der Bildungslandschaft der Schweiz rücken entwicklungsorientierte Ansätze zunehmend in den Fokus. Gleichzeitig bleiben Lehrpläne stark kompetenzorientiert. Dieser Beitrag beleuchtet den Unterschied zwischen beiden Konzepten und zeigt auf, welche Richtung zukunftsweisend sein könnte.
Entwicklungsorientierte Bildung im Wandel der Zeit
Die Entwicklung der Bildungsansätze in der Schweiz zeigt einen spannenden Wandel. Historisch lag der Fokus auf inhaltsorientierter Bildung, bei der es vor allem um das Vermitteln von Wissen ging. Mit der Zeit verlagerte sich der Fokus zur kompetenzorientierten Bildung, die darauf abzielt, spezifische Fähigkeiten zu fördern. Der neuere Trend zur entwicklungsorientierten Bildung betont nun die individuelle Förderung der Schüler*innen, um ihre persönlichen Potenziale zu entfalten.
Kompetenz vs. Entwicklung: Was sind die Unterschiede?
Kompetenzorientierte Bildung fokussiert sich auf messbare Fähigkeiten und das Anwenden von Wissen. Entwicklungsorientierte Bildung hingegen stellt die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und das Lernen im eigenen Tempo in den Mittelpunkt. Beide Ansätze haben ihre Stärken, doch die entwicklungsorientierte Bildung wird zunehmend als wichtiger für die Förderung individueller Stärken angesehen.
Wissenschaftliche Argumente für entwicklungsorientierte Bildung
Studien zeigen, dass individualisierte Lernwege die Motivation und das Engagement der Schüler*innen steigern können. Laut einem Bericht der OECD führt entwicklungsorientierte Bildung zu besseren Lernergebnissen und fördert lebenslange Lernbereitschaft (OECD, 2020). Ein Report des Schweizerischen Instituts für Bildungsevaluation (2021) unterstreicht, dass eine solche Ausrichtung die Resilienz und das Wohlbefinden der Lernenden stärken kann.
Kritische Betrachtung
In der Schule kann der Mehrwert der entwicklungsorientierten Ansätze nicht bzw. nur sehr begrenzt realisiert werden. Der Lehrplan 21 im Kanton Zürich ist z.B. klar kompetenzorientiert. Während dies viele Vorteile bietet, wie die klare Struktur und die messbaren Ziele, bleiben entwicklungsorientierte Anliegen oft im Hintergrund. Daher kann es sinnvoll sein, ergänzend zur Volksschule eine individuelle Lernbegleitung, wie zum Beispiel Lerncoaching, in Betracht zu ziehen, um gezielt auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Dies ermöglicht eine umfassendere Förderung und unterstützt die persönliche Entwicklung des Kindes.
Quellen:
What Students Learn Matters: Towards a 21st Century Curriculum.
OECD Publishing, Paris
https://doi.org/10.1787/d86d4d9a-en
OECD Learning Compass 2030.
OECD Publishing, Paris.
https://www.oecd.org/education/2030-project/teaching-and-learning/learning/learning-compass-2030/
Aktive Lernzeit und Lernerfolg für ALLE – Schlussbericht zur Evaluation des Pilotprojekts.
Zürich: Bildungsdirektion Kanton Zürich / Pädagogische Hochschule St. Gallen.
https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/bildung/bildungssystem/studien/evaluation_alle_schlussbericht_phsg.pdf
Zwischentitel/ Highlight
- Inhalts-, kompetenz- und entwicklungsorientierte Bildung im Vergleich
- Lehrplan 21 im Kanton Zürich: Fokus auf messbare Kompetenzen
- Entwicklungsorientierte Bildung: Stärkung von Motivation, Selbstwirksamkeit und individuellem Lernen
- Wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen für mehr Individualisierung
- Konkreter Impuls: Warum Lerncoaching eine sinnvolle Ergänzung sein kann
Während der Lehrplan 21 eine strukturierte, kompetenzorientierte Grundlage schafft, wird der Ruf nach einer stärker entwicklungsorientierten Praxis lauter – besonders wenn es darum geht, Kinder individuell zu fördern und ihre Potenziale zu entfalten. Entwicklungsorientierte Bildung bietet genau hier einen vielversprechenden Ansatz. Eine gezielte Ergänzung durch Lerncoaching oder individuelle Begleitung kann helfen, das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
Wie sehen Sie das? Haben Sie Erfahrungen mit entwicklungsorientierter Bildung oder möchten Sie mehr über Lerncoaching erfahren? Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns auf den Austausch!